Samstag 27.11.

Heute ist die Vernissage der jährliche Gruppenausstellung in der Stiftung Starke, an der auch ich wieder teilnehme - also kommt in den Grunewald und nutzt die Chance eine Arbeit von mir zu erwerben.... daneben gibt es noch tolle Malerei von Ina Lindemann und Ines Berger und phantastische Cutouts-Übermalungen-Collagen aus Magazinseiten. zweiseitig, von Peter Freitag, wow! David O'Kane arbeitet mit prozesshaftem Video, dokumentarisch mit Malerei im "Kentridge-Stil" ein graues Kafka Portrait entwickelnd.

Freitag 26.11.

In der Gruppenausstellung bei Spor Klübü bring ich 3 Asphaltblumen mit ein. Eine absolut hochkarätige Künstlerliste und tolle Arbeiten, um einige zu nennen, ganz wunderbar - Ingo Gerken mit einer 3-D-Decollage aus einem Prospekthalter aus Draht mit wenig Farbe zu einem zeitgenössischen Mondrian verwandelt. Oder Johanna Smiatek die uns in die birmesische Landschaft per "Fernrohr" mit Video entführt, während wir auf der Rückseite per Spiegel auf uns selbst zurückgeworfen werden. Irene Eden baut einen Kristall aus Holzstückchen, Julie Leignell ritzt feinste surreale Märchen in geschwärzte Bierdeckel, Leo de Munk malt psychedelische Schlieren und Schlingen, während Gabriele Leidloff an der Schnittstelle zu Wissenschaft und Technik einen Röntgenkopf in eine Lichtbox packt. Und Frederic Foert bezaubert mit seinem feinen Humor und Sprechblasen auf historischen Lexica-Bildseiten.

Zuvor - neben einigen anderen Vernissagen - hatte ich das Vergnügen Björn Dahlems gebastelte Universen und physikalischen Modelle aus Raum und Zeit bei Guido Baudach zu bewundern, faszinierend!







25.11.

Voraussichtlich interessant bis grandios: Marcel van Eeden im Haus am Waldsee.



















19.11.

Nan Goldin gross ausgebreitet in der, von Manchen als verschnarcht eingestuften, in Wirklichkeit aber immer stärker auftrumpfenden Berlinischen Galerie. Fotografien aus allen Werkphasen, und gerade auch aus ihrer berliner Zeit, im Untergrund zwischen Kunst und Hausbesetzerszene - nein, nicht die übliche Nachwendezeit, nein, frühe 80er-Jahre, von denen zuspätgekommene Trottel heute behaupten, es wäre hier nichts passiert, tot gewesen.

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12.11.

Vernissagen einiger Galerien im Galeriehaus Lindenstr. und anderen in der Umgebung,
bei Capitain-Petzel die Carla Black zeigt
und Ben Kaufmann mit neuen Arbeiten von Maya Körner.
Im Gropiusbau-Kino werden Filme von und über Moholy Nagy gezeigt, bestimmt eine sehr interessante Veranstaltung.
Oder doch lieber zu Peres der Mark Flood zeigt.


6.November

Durch "Nacht und Nebel" in Neukölln... äh, wie bitte? Eine grosse gemeinsame Aktion von vielen Neuköllner "Galerien", Projekträumen, Ateliers und allem was sich dafür hält - eine Gelegenheit sich zu informieren was tatsächlich stattfindet und sich entwickelt im "Ghetto/Schickimicki"-Bezirk (je nach Ansicht). Ob denn tatsächlich Kunst und Kultur angekommen ist, oder wie bisher üblich Pseudo-Schrott nur zur Tarnung und Deko kommerzieller konzessionsloser Kneipen dient.
Wirklich stark war nur die Performance-Video-Sound-Installation von Joao Bento! Ein portugiesischer Künstler in Berlin - bekannt für seine DJ und Visual-Auftritte - dessn Videos mit dem Auslöschen von Erinnerungen spielt, private Fotos verbrennt. Oder noch spannender - aus einer schwarzen Fläche unglaublich exakte Stücke herausschneidend die Landschaft vor dem Fenster befreit.

Eigentlich wollte ich teilnehmen unter dem ironischen Titel "Vertreibung aus dem Paradies". Im ehemals idyllisch-grünen Blumen-Hof des Maybachufer8, heute dank der Öko-Barbarei der völlig unzulänglichen Besitzerin vom Paradies in eine Wüste verwandelt, Fotografien von eben diesem "vorher/nachher" zeigen und damit auf die böse Mietwucher-Vertreibungspraxis der Besitzerin hinweisen, wohl nicht unüblich im beschissenen neuen "Kult-Kiez" (Zitat: Quartiersbüro/Nacht und Nebel).
Aber die Anmeldefrist war schon vorbei.




5.11.

Einige neue Ausstellungen in der Brunnenstrasse...
und im Labor des Haus der Kulturen geht der Filmemacher Züli Aladag der Frage nach den/dem "Anderen" nach, äusserst aktuell und spannend.
Die wunderbar engagierte Reihe "video@midnight", initiert von Ivo Wessel und Olaf Stüber einmal monatlich im Babylon-Mitte, zeigt zu ebendieser Stunde einen Film von Antje Majewski.

4.11.



Welch tolle Kontroversen diese Ausstellung aufwirft - es stellen sich Manche die lange nicht gehörte Frage-Feststellung "ist das noch Kunst?" Rentiere, Kanarienvögel, Mäuse und Fliegen (angekündigt) im Drogenrausch, na sowas... Konzepte in der Kunst zu verstehen ist anscheinend immer noch schwierig, dabei ist es offensichtlich dass es um Parallelen der Betrachtung, Analyse und Einsicht in der Wissenschaft und der Kunst geht. Es ist ein Denkanstoss darüber, auch um Schamanismus geht es und unser Bedürfnis und Suche nach "Bewusstsein", auch um und mit Hilfe von Rausch, wie damit umgegangen wird. So betrachtet ist die Ausstellung in der Grossen Halle des Hamburger Bahnhofs nicht nur sehr sinnlich sondern auch eine Referenz ans (mit-)Denken.

Ausserdem heute eine künstlerische Aktion / Nacht im White Trash mit Marc Bijl, Peckl, Sendlinger u.a. Ein neues Format auf das uns vielleicht überraschen könnte....


3.November2010

Ich bin schon sehr gespannt auf die grosse Ausstellung von Moholy Nagy im Gropiusbau die heute beginnt. Und sie ist absolut sehenswert! Ein repräsentativer Überblick über sein Werk, von den allgemein bekannten Fotografien und Fotogrammen, eine Technik die er erfunden hat, über sehr starke Collagen - mit politischen und sozialen Ansprüchen - die meisst als Abzüge vorliegen, und wie konstruierte Fotografien wirken - sehr stark und nahe an Geiste von DADA, zu seinen Filmen, von denen neun zu sehen und entdecken sind, dokumentarisch wie das "Berliner Stilleben" über ärmliche Hinterhöfe, Lebensräume und (wundervolle!) Spielsituationen der Kinder, Über "Berliner Grosstadtzigeuner" oder den Hafen von Marseille, oder spätere studentische Projekte in den USA. Besonders grossartig das "Lichtspiel in schwarz weiss und grau", abstrakte kinetische Licht-und-Schattenspiele, abgefilmt von seinen wundervollen realen Licht-Räumen die leider nicht in der Ausstellung vorkommen (aber ein Beispiel zu sehen in der Berlinischen Galerie). Dazu Vitrinen mit Publikationen, Titelgestaltungen für beispielsweise den "Sturm", Plakaten u.a. Auch viele seiner konstruktivistischen Malereien sind zu sehen. Schwach dagegen viele seiner Farbfotografien, die auch eher dem Privaten entspringen oder nur Studien und Experimente waren die er nicht weiterverfolgte. Darunter auch seine abstrakten verwischten "Lichtspuren"- Fotografien von Chicagos Strassen und Neonreklamen, von denen es nur etwa ein Dutzend gibt und erstmals 2006 gezeigt und publiziert wurden - sozusagen Vorläufer der grossen Serie von "Illuminationen" des heute arbeitenden Künstlers Hubi W. Jäger.


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"Illumination 305f" Hubi W. Jäger


© Björn Dahlem + Gal.Baudach


© Nan Goldin - O-Bar 1984



































































"Militarismus" 1924 © Moholy-Nagy Estate