26. September 2013
Hubi W. Jäger zeigt unter dem Titel
"Berlin-Absurdistan: Luxus" eine Auswahl seiner Fotografien, eine Bestandsaufnahme der Situation und dem Leben in der Stadt, ursprünglich
für "48Std.Neukölln" 2011 zusammengestellt. Tagelang waren die Schaufenster allerdings zugehangen mit Plakaten "die Galerie ist
mangels Interesse der Bevölkerung geschlossen. / Perlen vor die Säue" und entsprechenden erklärenden Texten dazu. Dies führte zu
einem nie dagewesenen Interesse, Empörung und Verständnis, auch Unverständnis und Pöbelei, die die Texte gewissermassen
bestätigte - die Provokation hat also seinen Zweck erfüllt! Trauben vor der Vitrine-FN.
  ©
Hubi W. Jäger - "Berlin-Absurdistan: Radeln"
"Berlin-Absurdistan: Sex"
22. September 2013
WÄHLEN GEHEN...

Wahl"parties" bei den Parteien, beim D.BeamtenBund in der Friedrich170 , das ZDF wieder bei der Telekom - eine speziellere im
West Germany zur Finisage der Ausstellung "tötet die geistig-politische Wende" mit einer illusteren Künstlerschaar zum Thema
Wahl und Politik. Der diesjährige Wahlkampf war ja sehr einschläfernd langweilig und unkonkret, ebenso die Plakate - so öde,
dass diese kaum "überarbeitet", kommentiert wurden... meine Fotoserie "Politik13" ist entsprechend dünn ausgefallen. Sehr schade.
21. 9.
Auf der Preview werden um 14°° die Förderpreise der Berlin-Hyp
vergeben, gefolgt von der sicher sehr interessanten und voraussichtlich kontroversen Diskussion "treibt die Politik die Kunstproduktion früher
oder später in den Stillstand?"
Heute erst eröffnet Johann König
seine Ausstellungen - in der Dessauerstr Justin Matherley mit "tierischen Monumentfragmenen" und die "Königs-Kirche" St.Agnes bespielt
Jeppe Hein mit einem routierenden geknickten Riesenspiegel der den Raum fragmentiert und mit unserer Wahrnehmung spielt.
Ebenfalls heute eröffnet Arriata Beer die neuen Galerieräume in der Potsdamer 87
mit Matthew Metzger.
Eine neue vielversprechende Galeriedepenance ist in der Stadt gelandet: Kewenig, früher Köln, dann Palma de Mallorca, jetzt in einem Baujuvel in der Brüderstr. Gestartet wird mit einer
Ausstellung von Christian Boltanski - verschiedene Variationen, vielfache Paraphrasierung seines Beitrags zur "Endlichkeit der Freiheit" 1992,
der ersten gemeinsamen Ost+West-Ausstellung der wiedervereinten Stadt, seinem "verlorenen Haus" in der Grossen Hamburgerstr, woran er konsequent
weiterrecherchiert hat.
Sehr stark und informativ Daniel Knorrs Video über die Produktion seiner "Künstlerbücher",
vom Sammeln des Trashs auf Berlins Strassen zur Zusammenstellung und dem "einpressen" in die Bücher, zu sehen bei Kunst+Kultur am Rosa-Luxemburg-Platz.
Bei Springmann sehe ich eine Gruppenausstellung, Künstler mit Urban-Art Wurzeln, ich würde sagen "Glamour-Trash-Baroque"
Im Autocenter gibts ein Fest mit BBQ.
Ab 20°° bei ATM die Finisage der Gruppenschau "Amazing Shit"
- ein Fest mit mitreissendem Livekonzert, wonderful shit! Danke Marc.
20. 9.
Heute ist der Vernissagentag der meisten Galerien, die oft schon den ganzen Tag über für
Besucher geöffnet haben, wenn nicht sogar schon die Woche über.
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19. 9.
Heute starten die Kunstmessen PREVIEW - an neuem Ort, den ehemaligen
Opernwerkstätten in der Zinnowitzerstr. und die ABC wieder in den
Premium-Messehallen am Gleisdreieck unter neuer Leitung von Maike Cruse. Als Neuerung u.a. gibt es eine Beteiligung etlicher junger Projektgalerien
weltweit ausgewählt mit kurzen 2-stündigen Auftritten, hört sich ersteinmal hecktisch an, nach permanentem Umbau, kann aber sehr
spannend sein.
Gespannt erwartet wird die heutige Bekanntgabe des Gewinners des
Preis der Nationalgalerie, belohnt mit einer neu zu produzierenden Ausstellung in dessen Wunschmuseum der SMB im Laufe des nächsten Jahres.
Die Kosten dafür werden das ehemalige Preis-und Ankaufgeld um ein vielfaches übersteigen, ist allerdings eine wesentlich grössere Ehrung
und garantiert eine höhere Wahrnehmung für beide Seiten als bisher. Wie Udo Kittelmann sagt, eine Fokusierung auf den Künstler
und dessen Kunst, sozusagen zurück zur inhaltlichen Substanz. Eine substantielle Verbesserung des Preises. Aber welche Position setzt sich durch?
Die sehr esotherisch mystische Videoarbeit von Haris Epaminonda, viel zu langatmig auf 4 Leinwände projezierte karge (zypriotische) Landschaft
mit Personal in klassischen Gewändern... (gähn), aber vielleicht im Trend - siehe Venedig oder Hilma im selben Haus und auch schon anderswo zu
beobachten. Oder das Gegenstück aus dem vorgeblichen "Reallife", Simon Dennys Screenshots ähnlichen Bearbeitungen, Collagen, des
Infomaterials der "digital lifestyle Konferenz" auf 90 Bildtafeln mit Slogans und Schlagworten aus der "Schönen Neuen Welt"! Oder wählt die Jury um
Okwui Enwezor, Luis Perez-Oramas, Kitty Scott, Udo Kittelmann und Gabriele Knappstein doch die grossformatige abstrakte Malerei mit den
zusätzlichen bunten Glasscheiben und sehr kitschigen Opalglasfensterresten Sigmar Polkes, als Befragung der (vorhergegangenen) Malerei deklariert / kaschiert,
von Kerstin Brätsch. Oder macht Mariana Castillo Deball mit ihrem fast archäologischen, ethnografischen Projekt das Rennen?
Ihre leider durch Säulen zerstückelte erste spanische Karte von Mexico City, genauer Tenochtitlan, eine eingeschnitzte Bodenarbeit, mit aufgesetzten
folkloristischen Textilskulpturen, als Holzschnitt benutzt um ein Detail-Buch zu drucken, wunderbare abstrakte Zeichen... Ja - sie hat gewonnen! Gratulation.
Nicht zu vergessen der seit 2011 zu vergebende Filmpreis. Die von Mitgliedern der deutschen Filmakademie ausgewählten Nominierten waren leider nicht
zu sehen, nur der Gewinner wird ab heute gezeigt.
18. 9.
Was für ein Fehlgriff..! Berliner Liste... nach Jahren wieder mal ein Versuch... zumeist unterirdisch!
Bei 131 Ausstellern 6 interessante Positionen... da konnte auch der neue Kurator Peter Funken nichts richten, seine "Sondershow" mit 6 Künstlern
allerdings interessant, wenn auch in seltsamem Ambiente eingerichtet.
17. 9. 13
Die 2. BERLIN ART WEEK startet
heute durch! Gedacht als Unterstützung und Stärkung des Standortes nach der Demontage des "Art Forums", ähnlich dem früheren
"Kunstherbstes", sollen möglichst viele Akteure eingebunden werden und den Lockruf nach Berlin verstärken.
Mit einem Strassenfest (?!!) auf der inzwischen zum Nebenschauplatz der Kunstszene mutierten Auguststrasse... hä? wie? Strassenfest?
Hört sich erstmal wie ein schlechter Witz aus dem Hause Wowereit-Kultursenat an (denen man ja inzwischen alle Geschmacklosigkeiten sofort zutraut!),
bindet allerdings einige der verbliebenen Protagonisten ein, die sich mit verschiedensten Programmen (Grill) beteiligen. Dazu eine Bühne mit Konzerten
und Performances. Wir werden sehen... Natürlich wars ein abschreckender irritierender Rummel! Die "wichtigen" (oh jeh wer da alles wichtig war..)
Leute natürlich im Paulys separiert und verköstigt... Sinn macht es insofern, da die Haupteröffnung der gemeinsam in vier Instituten
eingerichteten Ausstellung Painting forever in den KunstWerken
stattfindet. Die weiteren Orte Neue Nationalgalerie, Berlinische Galerie und die DeutscheBankKunsthalle haben bereits ab 18°° geöffnet.
Die Schau mit ca. 40 Künstlern in engster Hängung auf nur einer Wand in der Halle des KW wirkt lieblos zusammengeknallt und absolut beliebig!
Bekannte, Unbekannte, in Berlin lebende, welche ohne Bezug zur Stadt und die Zeit nach der Wende, dem "Grossen Aufbruch".... viele fehlen...
Die anderen Ausstellungen dagegen sorgfältig, grosszügig. Insbesonders der Interviewfilm zu Entwicklung, Veränderungen und Tendenzen
Berlins von Ute Adamczewski ist äusserst informativ. Ein anderes Video zeigt eine Performance, Vortrag von Christian Falsnaes dem
dabei die Kleider in Fetzen vom Leib geschnitten werden um daraus ein ebenfalls ausgestelltes "Bild" zu kreieren.
Nebenan in der ME / Sammlung Olbricht wird eine umfangreiche Ausstellung von
Thomas Schütte zu sehen sein. Skulpturen, Malerie, Zeichnungen und Druckserien.
Auch die Galerie Fuchs eröffnet eine Ausstellung mit den befreundeten
Künstlern Douglas Gordon und Johannes Albers. Alle Galerien im Beriech haben geöffnet.
Neuger Riemschneider zeigt Keith Edmier mit einer einem Klostergarten
"nachempfundenen" Installation verschiedenster weisser Vasen und Blumenarrangements die aus Renaissancegemälden entnommen sind. Und
CFA / Brunnet zeigt nach längerer Zeit wieder Sarah Lucas. Enttäuschend
ihre Beton-Sperrholzmöbel.
TOP
11. 9. 13
Sehr interessant und weiter im Aufwind - die
Istanbul Biennale. Diese hatte ursprünglich die Idee den
öffentlichen Raum und die Partizipation der Bürger zu thematisieren, auch mit Werken im Stadtraum, gesellschaftliche
Zusammenhänge anzusprechen, nur - die Realität hat dieses Mal die Fiktion überholt! Die Proteste und Demonstrationen
der Menschen trugen manchmal Züge von Performances, man denke nur an den "stehenden Mann". Die Themen, von Demokratisierung,
Freiheit der Menschen wie Medien, Partizipation und Bewusstsein, Segregation und Gentrifizierung wurden auf die Strasse getragen (und wie weltweit
überall üblich auf dieser Welt niedergeknüppelt). Die Biennaleleitung hat nun einige Änderungen beschlossen,
von freiem Eintritt für alle, nun ein Rückzug von der Strasse und Plätzen in sehr kurzfristig aufgespürte Räume
um keine Kooperation mit den genehmigenden Behörden eingehen zu müssen, nicht als Symbol für die Freiheiten (der Kunst)
in der Türkei missbraucht zu werden, um allen Missverständnissen und Einvernahmen aus dem Weg zu gehen! "Wir können nicht
Projekte realisieren mit der Erlaubnis jener Autorität die freie Meinungsäusserungen ihreh Bürger verhindert!" so die Kuratorin
Fulya Erdemc Ein eindeutiges und starkes Statement. Um so spannender wie Künstler auf die Themen und Situation mit ihren
Arbeiten reagieren, wie Realität und künstlerische Vision oder Bestandsufnehme korrespondieren.
6. 9.
Streetart in der ATM Galerie mit
Beteiligung von Hubi W. Jäger. Eine tolle Show mit einem Keller voller grossartiger DADAistischen Assemblagen.
5. 9.
"Bube Dame König Ass- fast ein Royal Flush - bietet ab heute die Neue
Nationalgalerie an mit den Künstlern Martin Eder, Michael Kunze, Anselm Reyle und Thomas Scheibitz als ersten Teil des
Ausstellungsprojekts "Painting Forever" die dich über
vier Institutionen verteilt. Sie führt uns durch die Malereiszene des Nach-Wende Berlin. Die Nationalgalerie hat sich die scheinbar
umstrittensten, oft von der Kritik angegriffenen Künstler rausgegriffen um daran die doch sehr unterschiedlichen Positionen in der Malerei zu
prüfen. Wie reagieren wir auf die kitschigen Muschies und plakativen (Werbe)Akte, oder "malen nach Zahlen", wie auf die zu schönen
Materialien oder auf erzählerischen, fast heroischen Surrealismus heutiger Zeit, auf abstrahierte, stilisierte Alltagsinterieurs. Es stehen zwar wieder
einmal Wände in der oberen Halle des Mies-Baus, allerdings sehr luftig und grosszügig präsentiert. Alle sind natürlich
Stars des Kunstbetriebs allerdings bringt dieser Ort den "Adelsschlag". Zurecht, wenn man bemerkt wie an unserem Bild von der Malerei gerüttelt
wird, der Eine an der Erweiterung des Malereibegriffs mitgewirkt hat. Ein toller Vorgeschmack auf das was uns am 17. noch erwartet.
Eine ganz gute Afterparty gabs im Restaurant des Hamburger Bahnhofs, versammelte Berliner Künstlerszene...
4.-8. September 2013
BERLIN MUSIC WEEK wieder mit einem sehr
umfangreichen Programm, von Meetings, Symposium und natürlich vielen Konzerten. FIRST WE TAKE BERLIN am 4. und 5. mit
80 Bands in vielen Kreuzberger Clubs, dem "berlin festival" auf dem Tempelhofer Flugfeld bis zum "NEW MUSIC AWARD" am Sonntag im Admiralpalast.
Viel interessanter vielversprechender Nachwuchs jedenfalls.
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