27.5.10

Der Einfluss von Herrn Kittelmann auf den Kunstdampfer Nationalgalerie zeigt sich immer mehr, nach Jahrzehnten der Ignoranz zeigt der Hamburger Bahnhof in der Regie von Eugen Blume eine fast schon retrospektiv zu nennende Ausstellung mit Werken von Bruce Nauman vor allem in der grossen Haupthalle, Neonbilder, Korridore, Videos, Objekte - grossartige Werke die das Anliegen von Nauman, z.B. zu Fragen von Körper und Raum und Wahrnehmung exakt darstellen und beschreiben. Und in Korrespondenz zu anderen Künstlern (Serra, Flavin, Eva Hesse, Pernice, u.v.a.) in der Rieckhalle. Besonders angetan hat es mir Nikolaus Lang mit seiner wandfüllenden Arbeit "Roadkill" die totgefahrene Tiere, an Strassen eingesammelt, mit roter Farbe abgeklatscht, zeigt. Wunderbar auch die Wiederbegegnung mit Roman Signers sich gegenüberstehenden Ventilatoren. Allerdings fragt man sich warum diese Hallen seit einem halben Jahr kaum mehr Neues zeigt, wo doch die Bestände der Sammlung Flick so umfangreich sind.





14.5.2010

WOW - sehr starke zeitgemässe Idee der Bildgestaltung - Video-Collagen, nicht als zeitliche Abfolge sondern als bewegtes Bild. Unterschiedlichste Elemente aus Filmklassikern, Medienbildern und selbst gedrehtem, surreal, witzig, poetisch, wirken im Flatscreenbildschirm wie gerahmte Bilder, eine starke Neuinterpretationund Erweiterung des Tafelbildes. Toll auch das "Puppenhaus" mit verschiedensten Videos von Leuten und ihren Tätigkeiten in den einzelnen Räumen. Ulu Braun und R.Rauschmeier in der Galerie Olaf Stüber

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Donnerstag 13.Mai

Im Rahmen der Ausstellung Bellmer-Bourgeoise "double sexus" in der Sammlung Scharf-Gerstenberg, Dependance der Nationalgalerie am Schloss Charlottenburg, ist heute die Premiere des begleitenden Ein-Mann-Theaterstückes "Nipplejesus" von Nick Hornby, über einen Museumswächter der nach und nach einen leidenschaftlichen Beschützerinstinkt für "sein" Bild hineingerät, denn viele sind empört über die Blasphemie Jesus aus tausenden winzigen Brustwarzen abgebildet zu sehen... Ganz wunderbar gespielt, monologisiert mit Verve und Esprit, mitreissend und humorvoll. Der Schluss erscheint mir wie ein Seitenhieb auf die Unfähigkeiten in der zeitgenössischen Kunst... Parallelen zu realen Skandalen tun sich auf: z.B. um Marcus Harveys Bild der Kindermörderin aus hunderten Kinderhandabdrücken ("sensations") oder M.Catelans vom Meteoriten erschlagenen Papst in Polens Nationalgalerie, könnte man lange weiterführen... (bis 13.Juni)

8.5.2010

Henrike Daum zeigt Video-Installationen, z.B. glitzernd leichte Wellen auf den Fussboden projeziert mit Alufolien-Felsen, sehr poetisch und fein. Frederic Foert mit einer extrem fragil und instabil erscheinenden "Wippe", mit chinesischen Laternen, darauf Papageienblumen in Vasen. Mir wurde fast schwindelig... Daneben gibt es Bild-Text-Collagen aus alten Lexicaseiten, meißt mit Tieren, und höchst witzigen Sprechblasen. Ein sehr guter Künstler! alles im Projektraum von Eric Emery - selbst Künstler aus Lausanne.

Frederic Foert

2.Mai

1.Mai
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Bruce Nauman - American Violence © VG-Bild-Kunst Foto: R.März

© Galerie Stüber






Henrike Daum